Rhein-Kreis Neuss. Der Rhein-Kreis Neuss zählt mit dem interkommunalen Projekt „Digitaler Zwilling im Rhein-Kreis Neuss“ zu den drei Finalisten des „Digital-Award 2025“ in der Kategorie „Landkreise, Ministerien und sonstige Behörden“. Eine Fachjury hat das Projekt aus bundesweit mehr als 70 eingereichten Bewerbungen ausgewählt. „Die Nominierung als Finalist zeigt, dass der Rhein-Kreis Neuss bei der Digitalisierung mit Innovationskraft als Vorbild vorangeht. Wir werden diesen Weg zielgerichtet fortsetzen und die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung auch weiterhin konsequent nutzen“, betont Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.
Mit der Nominierung als Finalist erhält der Rhein-Kreis Neuss bereits die Auszeichnung „Exzellentes Projekt zur Digitalisierung der Verwaltung“ und darf das Siegel „Digital-Award 2025“ führen. Vom 1. September bis zum 22. Oktober 2025 wird ein Online-Voting über die drei Finalisten in der Kategorie „Landkreise, Ministerien und sonstige Behörden“ durchgeführt. Eine Stimmabgabe ist unter https://rkn.nrw/pr225 möglich.
Ausgerichtet wird der Digital-Award von der „Kommunale“, einer bundesweiten Fachmesse des Bayerischen Gemeindetags. Mit über 6.000 Fachbesuchern und mehr als 400 Ausstellern zählt die Fachmesse zu den bedeutendsten Plattformen zu kommunalen Themen in Deutschland. Die Preisverleihung findet am 22. Oktober 2025 in Nürnberg im Rahmen der Messe statt. Der bundesweite Wettbewerb richtet sich an Kommunen, Kreise und Ministerien mit digitaler Exzellenz.
In seiner Bewerbung hat der Rhein-Kreis Neuss seine Vorreiterrolle in der interkommunalen Zusammenarbeit bei der Digitalisierung und den gemeinsamen, mit seinen acht kreisangehörigen Kommunen einheitlichen und kreisweiten Aufbau eines Digitalen Zwillings inklusive einer Datendrehscheibe beziehungsweise urbaner Datenplattform herausgestellt. Die Federführung hat das Kataster- und Vermessungsamt des Rhein-Kreises Neuss. IT-Dezernent Harald Vieten, Amtsleiter Michael Fielenbach, Geodaten-Experte Christoph Kany und ihr Team treiben die Weiterentwicklung des Digitalen Zwillings hier voran.
Ziel ist es, die Geodaten der Kommunalverwaltungen an Rhein, Erft und Gillbach zusammenzuführen, um die reale Welt auf dem Bildschirm erlebbar zu machen. Die Nutzer erhalten Zugriff auf hochaufgelöste, dreidimensionale 360-Grad-Bilddaten, die vergleichbar mit einer virtuellen Realität sein sollen. Dies ermöglicht die Visualisierung von Planungsvorhaben und Simulationsmodellen in den Bereichen Mobilität, Verkehr, Bau, Klima, Umwelt und Wirtschaft. Zudem dient das Projekt als Basis für Smart-City-Anwendungen und neue Geschäftsmodelle.
Seit Projektstart im Jahr 2023 – gefördert durch das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung – wurden bereits zwei vollständige 3D-Vermessungen des Straßennetzes mit Spezialfahrzeugen durchgeführt, eine dritte ist für 2027 geplant. Zusätzlich werden kreisweit einheitliche Luftbilddaten (Orthofotos, Schrägluftbilder, 3D-Modelle) eingesetzt. Die geplante Datendrehscheibe soll kommunale Datenpools sowie standardisierte Landesdaten zentral bündeln und verfügbar machen. Eine vorbereitende Dateninventur wurde erfolgreich abgeschlossen.
Quelle: Rhein-Kreis Neuss

Der „Digitale Zwilling“ zeigt ein digitales Abbild des Rhein-Kreises Neuss. | Screenshot: Rhein-Kreis Neuss