22. November 2025

Bund sichert Flugsicherungsmittel für Regionalflughäfen im Jahr 2026

Mönchengladbach. In der Bereinigungssitzung der Haushaltspolitiker in Berlin hat der Bund entschieden, die Flugsicherungskosten der Regionalflughäfen im sogenannten Gebührenkreis 2 auch im Jahr 2026 mit 50 Millionen Euro zu unterstützen. Der Flughafen Mönchengladbach (MGL) gehört zu den Standorten, die von diesem Ausgleich profitieren. Stadt und Flughafengesellschaft begrüßen die Entscheidung, fordern jedoch eine dauerhafte Sicherung und Finanzierung des Gebührenkreises über 2026 hinaus, um die Wettbewerbsgleichheit dauerhaft zu gewährleisten.

Bereits in der 19. Legislaturperiode wurde mit der Einführung eines zweiten Gebührenkreises in der Flugsicherungs-An- und Abflug-Kostenerstattungsverordnung (FSAAKV) ein bundesweites System geschaffen, das die Finanzierung der Flugsicherungskosten kleinerer Flughäfen gerechter gestaltet. Während große Verkehrsflughäfen ihre Flugsicherungskosten nicht selbst tragen müssen, waren regionale Flughäfen bislang mit erheblichen eigenen Aufwendungen konfrontiert. Mit dem Gebührenkreis 2 wurde daher ein wichtiger Ausgleich geschaffen, der strukturelle Wettbewerbsnachteile reduziert. Diese Systematik geriet jedoch im März 2025 unter Druck, als das Bundesministerium für Digitales und Verkehr ankündigte, den Gebührenkreis 2 zum Jahresende einzustellen. Der Entwurf des Bundeshaushalts 2026 sah daraufhin – entsprechend der politischen Ankündigung des Bundesministeriums – zunächst keine Fortführung der Mittel vor. Erst durch das gemeinsame Engagement der regionalen Flughäfen und Verbände sowie den aktiven Einsatz des Landes NRW, das sich sowohl in der Verkehrsministerkonferenz als auch in der Ministerpräsidentenkonferenz für die Fortführung der Finanzierung des Gebührenkreises 2 bzw. für die Stärkung der regionalen Luftmobilität ausgesprochen hat, wurde erreicht, dass die Mittel im Rahmen der Bereinigungssitzung wieder in den Haushalt für 2026 aufgenommen wurden.

„Die Entscheidung des Bundes ist ein wichtiger erster Schritt, aber sie reicht nicht aus. Mönchengladbach braucht Verlässlichkeit und die regionalen Flughäfen insgesamt brauchen eine klare Perspektive über 2026 hinaus“, sagt Oberbürgermeister Felix Heinrichs, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des MGL. „Der Flughafen Mönchengladbach ist ein zentraler Bestandteil unserer Wirtschaftsstruktur und ein Standort mit erheblichem Innovations- und Entwicklungspotenzial. Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Flughafen gegenüber den großen Verkehrsflughäfen im Gebührenkreis 1 strukturell benachteiligt wird. Der Bund hat die Verantwortung, faire Wettbewerbsbedingungen dauerhaft sicherzustellen. Eine Fortführung in den kommenden Jahren ist dafür unabdingbar.“

Ohne den Gebührenkreis 2 würden die Flugsicherungskosten wieder vollständig auf die regionalen Flughäfen übergehen. Einzelne Standorte könnten in ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Für den Flughafen Mönchengladbach würde dies einen erheblichen externen Kostenblock bedeuten, der mittel- und langfristige Entwicklungen erschwert.

„Der Finanzierung des Gebührenkreises 2 sorgt dafür, dass regionale Flughäfen ihre Aufgaben zuverlässig erfüllen können und nicht durch strukturelle Nachteile ausgebremst werden“, sagt MGL-Geschäftsführer Andreas Ungar. „Die Fortführung im Jahr 2026 ist wichtig, aber Planungs- und Investitionssicherheit entsteht erst dann, wenn der Bund den Gebührenkreis 2 im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft finanziert.“

Auch Dr. Ulrich Schückhaus, MGL-Geschäftsführer, betont die strategische Bedeutung des Standorts: „Der MGL ist ein bedeutender Innovations- und Wirtschaftsmotor für die Region. Wartung, Ausbildung, Business Aviation, Forschung zu alternativen Antrieben und innovative Luftfahrtsysteme prägen das wachsende Luftfahrtcluster am Standort. Mit seinen Forschungsaktivitäten in Richtung klimaneutraler Luftfahrt entwickelt sich der MGL zudem zu einem Reallabor der modernen Luftfahrt. Damit wir diesen Weg fortsetzen können, brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen.“

Mehr als ein Flughafen
Mit jährlich knapp 50.000 Flugbewegungen zählt der MGL zu den bedeutendsten Flughäfen der Allgemeinen Luftfahrt in Deutschland. Geschäftsflieger schätzen die zentrale Lage, die wetterunabhängige Erreichbarkeit und die schnelle Abfertigung. Flugschulen bieten hier Ausbildungsgänge von der Privatpilotenlizenz bis zur Verkehrspilotenlizenz an, während Regionalflugzeuge und Business-Jets aus ganz Europa zur Wartung nach Mönchengladbach kommen.

Das leistungsfähige Luftfahrtcluster am MGL wächst kontinuierlich. Innovative Projekte, spezialisierte Betriebe und qualitativ hochwertige Ansiedelungen unterstreichen die Attraktivität des Standortes und die konsequente strategische Entwicklung hin zu einem modernen und zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort.

Quelle: MGL