15. November 2025

STAY2GROW: Auftaktforum mobilisiert für Integration internationaler Talente

Kamp-Lintfort. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Projekt STAY2GROW fand einen wegweisenden öffentlichen Auftakt im Schirrhof in Kamp-Lintfort, um Impulse für eine ganzheitliche Integration internationaler Studierender zu setzen und die Fachkräftesicherung in der wir4-Region – Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg – nachhaltig zu gestalten. Fast 100 Teilnehmende aus regionalen Unternehmen, der Hochschule Rhein-Waal, der Arbeitsvermittlung, aus Vereinen und Initiativen sowie aus der Studierendenschaft selbst waren dem Aufruf gefolgt, sich aktiv an der Entwicklung passender Lösungsideen zu beteiligen.

Internationale Nachwuchsfachkräfte in der Region halten
Internationale junge Menschen machen rund die Hälfte aller Studierenden an der Hochschule Rhein-Waal aus. Zwar verbleibt der überwiegende Teil der Absolventinnen und Absolventen nach Abschluss des Studiums in Deutschland und zum großen Teil auch in NRW, in der wir4-Region wird dieses Potenzial an Nachwuchsfachkräften bislang jedoch noch zu wenig ausgeschöpft. Genau hier setzt STAY2GROW an: Es soll ein Konzept entwickelt werden, um diese Talente frühzeitig und nachhaltig vor Ort zu vernetzen, für regionale Unternehmen zu gewinnen und langfristig zu binden.

Die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Kamp-Lintfort, Barbara Drese (SPD), betonte in ihrem Grußwort das große, gemeinsame Potenzial: „Wir haben jetzt die Chance, wirklich etwas zu bewegen. Wir alle. Gemeinsam. Für die Studierenden, die gern hierbleiben und arbeiten wollen, genauso wie für die Unternehmen, die auf qualifizierte Nachwuchskräfte angewiesen sind.“

Interaktive Ideen für privaten Anschluss und berufliche Perspektiven in der Region
Nach einer kurzen Einführung in die zentralen Ergebnisse der Bedarfsuntersuchungen bei Unternehmen und Studierenden stand die interaktive Ideenentwicklung im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Anwesenden erarbeiteten in Kleingruppen konkrete Maßnahmenvorschläge für drei zentrale Handlungsfelder:

  • Gesellschaftliche Teilhabe: Studierende durch Angebote in Kultur, Sport und Ehrenamt stärker mit der Stadtgesellschaft zu vernetzen und ihnen so ein soziales Umfeld zu bieten.
  • Beratung: Ein Netzwerk, das Studierenden den Zugang zu regionalen Unternehmen erleichtert sowie Studienabbrechenden zu beruflichen Perspektiven verhilft.
  • Angebote für Unternehmen: Hemmnisse bei der Beschäftigung internationaler Studierender abbauen, zum Beispiel durch unternehmensübergreifende Sprachkurse, oder den Aufbau eines regionales Unternehmensnetzwerk „Internationale Fachkräfte“.

Gemeinsam für die Umsetzungsphase
Die Vielzahl der Gäste und das damit verbundene große Interesse am Projekt bestätigt das STAY2GROW-Team in seiner Ausrichtung. „Die heutige Veranstaltung zeigt uns, dass wir klar einen Nerv treffen. Wir haben unseren Schwerpunkt richtig gesetzt“, so Beate Träm Geschäftsführerin der wir4-Agentur für Wirtschafts- und Strukturförderung, bei der das Projekt erarbeitet wird.

Der Projekterfolg und die Aussicht auf eine weiterführende, dreijährige Förderung zur Umsetzung der Maßnahmen hängen maßgeblich von einem starken, nachhaltigen Netzwerk regionaler Partner ab. Über das Auftaktforum konnten bereits einige neue Akteure für die weitere Mitarbeit gewonnen. Ansätze, die die Beteiligten nun gemeinsam weiterentwickeln möchten, sind beispielsweise die Konzeption eines zentralen Kommunikationskanals, der alle relevanten Informationen zu den drei Themenfeldern für Studierende und Unternehmen bündelt. Ebenso wird angestrebt, einen realen Ort der Begegnung und Beratung für Studierende und Unternehmen zu schaffen. Außerdem sollen Angebote von der und für die Stadtgesellschaft im kulturellen und sportlichen Bereich mit der Hochschule vernetzt beziehungsweise entsprechende neue Formate geschaffen werden. Einig waren sich die Teilnehmenden darin, dass Sprachförderung und -austausch ein zentrales Thema ist, das in allen Konzepten mitgedacht werden muss. Diese Ideen werden in den nächsten Monaten strukturiert und unter Beteiligung aller Akteure weiterentwickelt.

Quelle: Stadt Kamp-Lintfort