27. September 2025

Erfolg made in Nordrhein-Westfalen

NRW/ Dormagen. Batterien begegnen uns ständig im Alltag, sie stecken in fast allen Zukunftstechnologien – vom E-Auto bis zum Smartphone. Doch was passiert, wenn die Lithium-Ionen-Batterien ausgedient haben? Wie kann man die wertvollen Rohstoffe im Kreislauf halten? Im Chempark Dormagen entsteht jetzt eine Lösung, die sowohl Umwelt als auch Wirtschaft stärkt: Die Aachener Firma cylib production I GmbH baut mit Hilfe von EU-Mitteln eine hochmoderne Recyclinganlage für Batterien. Mit dem Projekt „GLÜCK“ werden wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Nickel und Kobalt im Kreislauf gehalten, statt neu aus der Erde geholt zu werden. Das senkt den CO₂-Ausstoß deutlich und sorgt gleichzeitig für 80 neue Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen in der ersten Ausbaustufe. Insgesamt werden rund 52 Millionen Euro investiert, davon steuert die EU rund 26 Millionen Euro bei. 

Wirtschaftsministerin Mona Neubaur: „Das ist ein starkes Signal aus Nordrhein-Westfalen: Wir verbinden Klimaschutz mit Wirtschaftskraft und schaffen gute und sichere Arbeitsplätze. Das Projekt zeigt, wie viel in Nordrhein-Westfalen steckt. Aktuell muss ein großer Teil der Rohstoffe, die in Batterien zum Einsatz kommen, importiert werden. Wenn wir diese wertvollen Rohstoffe am Ende eines Batterielebens aber einfach zurückgewinnen, ist das nicht nur die richtige Antwort auf die ökologischen sondern auch auf die ökonomischen Herausforderungen unserer Zeit. Kreislaufwirtschaft at it’s best. Davon profitieren auch die Wettbewerbsfähigkeit und Unabhängigkeit Europas.“ 

Die cylib production I GmbH ist eine einhundertprozentige Tochter der cylib GmbH, einem hochinnovativen Unternehmen im Bereich Batterierecycling, das 2023 mit dem Innovationspreis „innovation4transformation“ des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet wurde. Das Projekt GLÜCK ist die industrielle Umsetzung einer erfolgreich erprobten Technologie, die in der RTWH Aachen entwickelt wurde. Mit der effizienten und klimafreundlichen Rückgewinnung wertvoller, kritischer Rohstoffe wie Lithium, Graphit, Nickel, Kobalt und Mangan aus Lithium-Ionen-Batterien reduziert sich der CO₂-Fußabdruck der Rohstoffe um bis zu 80 Prozent im Vergleich zur Primärgewinnung und um bis zu 30 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Recyclingprozessen.

In der finalen Ausbaustufe wird die Anlage jährlich umgerechnet bis zu 140.000 Elektrofahrzeugbatterien verarbeiten.

Zum Hintergrund
Die EU fördert den innovativen Recyclingprozess mit 26,1 Millionen Euro aus dem Aufruf „Produktives NRW“. Damit werden Ansiedlungs- und Erweiterungsvorhaben in wegweisende Schlüsseltechnologien im Sinne der EU-Initiative für strategische Technologien (STEP) im Rheinischen Revier und im nördlichen Ruhrgebiet unterstützt. Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen stehen aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021- 2027 insgesamt EU-Mittel in Höhe von 1,9 Milliarden Euro des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Funds (JTF) zur Verfügung. Hinzu kommen eine Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteile der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität, Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen sowie strategische Technologien und Wettbewerbsfähigkeit. Weitere Informationen finden Sie unter www.efre.nrw. Das Unternehmen cylib wird auch vom Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen der 4. Kohorte des Programms ScaleUp.NRW gefördert.

Quelle: Land NRW