14. September 2025

Ein Date mit Zukunft

Niederrhein/ Kleve. Im August begann Olivia Tyrka bei der Colt International GmbH in Kleve ihre Ausbildung zur Industriekauffrau. Erste Kontakte zu ihrem jetzigen Ausbildungsbetrieb knüpfte sie beim Azubi-Speeddating der Niederrheinischen IHK.

Die Oberstufen-Klausur gerade abgegeben – und jetzt? Nach Hause und chillen? Olivia Tyrka aus Kleve ging lieber zum Azubi-Speeddating. Bei dieser Veranstaltungsreihe der IHK sind regionale Unternehmen in Schulen zu Gast und stellen dort sich und ihre Ausbildungsberufe vor. Und vor allem: Sie kommen so schnell und ungezwungen mit Schülern ab Klasse zehn ins Gespräch.

Das schätzt auch Jana Verfürth am Azubi-Speeddating. Bei der Colt International GmbH in Kleve – spezialisiert auf Brandschutz, Klima- und Tageslichttechnik sowie Sonnenschutz – verantwortet sie das Recruiting in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für sie ist klar: Wer passende Azubis finden will, muss heute proaktiver auf sie zugehen. Jana Verfürth vertrat ihr Unternehmen ganz bewusst allein beim Treffen in Kleve. So wollte sie die Hemmschwelle für die Schüler senken. Und ihnen einen direkten, persönlichen und ungezwungenen Austausch ermöglichen. Die Schüler nahmen im Wechsel bei ihr Platz. Auch Olivia Tyrka. „Es war eine sehr lockere Atmosphäre. Mehr eine gute Unterhaltung als ein Vorstellungsgespräch. Ich hatte einen Freund als Begleitung dabei, aber ich hätte das auch allein machen können“, erinnert sie sich. Im Austausch mit Jana Verfürth fühlte sie sich direkt wohl.

Zu jener Zeit schwankte Olivia Tyrka noch – Industriekauffrau werden oder lieber Kauffrau für Büromanagement? Jana Verfürth erklärte ihr den Unterschied. Sie stellte das Unternehmen vor und gab Einblicke in den Ablauf der Ausbildung. Olivia Tyrka zögerte danach nicht lange: Sie bewarb sich für eine Ausbildungsstelle als Industriekauffrau. In ihrem Anschreiben bezog sie sich auf das gute Gespräch beim Speeddating. Ihr Vorteil: Jana Verfürth hatte sie ebenfalls in guter Erinnerung. Die Recruiterin war auch von der Bewerbung überzeugt. Sie lud sie zum Einstellungstest ein und zum Vorstellungsgespräch mit Personalleitung und Ausbilderin. Mit Erfolg: Am 1. August begann Olivia Tyrka ihre Ausbildung bei Colt.

Am Standort Kleve ist sie eine von aktuell elf Auszubildenden: je fünf Industriekaufleute und Technische Produktdesigner sowie ein Kaufmann für Büromanagement. Mit ihr sind noch zwei weitere Azubis gestartet. In den ersten Tagen erhielt sie bereits einen guten Einblick ins Unternehmen mit seinen insgesamt sechs Standorten, davon vier in Deutschland, einer in Österreich und einer in der Schweiz. Wichtig für die ersten Wochen ist Jana Verfürth das Onboarding – mit Produktschulungen, Ausbildungsplanung, Kennenlernen der Kollegen.

„Uns ist bewusst, dass die Umstellung von der Schule in den Berufsalltag herausfordernd sein kann, allerdings geben wir unser Bestes, unsere Auszubildenden nicht ins kalte, sondern eher ins lauwarme Wasser zu werfen“, sagt Verfürth lächelnd.

Olivia Tyrka begann in der Abteilung Sales und Service, um schnell einen Überblick über das Unternehmen und das angebotene Produktportfolio zu erhalten. Viele Produkte und Lösungen für die Bereiche Brandschutz, Klimatechnik und Sonnenschutz sind hauseigene Entwicklungen. Zusätzliche Produktschulungen runden das Onboarding in den ersten Wochen ab.

Wenn es so gut weitergeht, wie es angelaufen ist, hat Olivia Tyrka bei Colt gute Perspektiven: „Das Thema Ausbildung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur. Wir bilden gezielt für den eigenen Bedarf aus. Viele unserer heutigen Geschäfts- und Bereichsleiter haben ihre Karriere als Auszubildende bei uns begonnen“, betont Jana Verfürth.

Weil das Thema so wichtig ist, nimmt Colt International nicht nur am Azubi-Speeddating teil, sondern auch an der jährlichen Nacht der Ausbildung in Kleve. Hierfür öffnen die Unternehmen spätabends ihre Türen für die Schüler. Und wer organisiert die Azubinacht bei Colt? Genau: die Azubis.

Quelle: Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg