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Europatag im Kreishaus Neuss

Rhein-Kreis Neuss. „60 Jahre europäische Einigungsgeschichte – Erfolgsbilanz und Herausforderungen für die Zukunft”, unter dieser Überschrift hatten das Europe Direct Informationszentrum Mittlerer Niederrhein in Trägerschaft des Rhein-Kreises Neuss und der Rhein-Erft-Kreis gemeinsam mit der Europa-Union (Kreisverband Neuss) ins Kreishaus in Neuss zum Europatag eingeladen, der im Zeichen der Römischen Verträge von 1957 stand. Vor dem Hintergrund von Brexit, Flüchtlingskrise, Fragen zur Sicherheit und Verteidigung sowie der Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion gab es viel Diskussionsstoff für Experten und Besucher.

Wie Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (Rhein-Kreis Neuss) in seiner Begrüßung sagte, gäbe es bei allen Herausforderungen keinen Grund zum Pessimismus. „Wenn wir uns offen umsehen, stellen wir fest, dass es uns in Deutschland wirtschaftlich besser geht denn je und wir die längste Zeit in unserer Geschichte in Frieden, Freiheit und Demokratie leben“. Auch der Ausgang der Präsidentschaftswahl in Frankreich sei ein positives Zeichen: „Der Wahlsieg von Emmanuel Macron ist – wie zuvor auch die Wahlergebnisse in Österreich und den Niederlanden - ein Sieg für alle, die an Europa glauben.“

Landrat Michael Kreuzberg aus dem Rhein-Erft-Kreis dankte für die gute Zusammenarbeit der beiden Kreise in Europaangelegenheiten und betonte die besondere Bedeutung der Europaarbeit auf kommunaler Ebene für die Bürgerinnen und Bürger. Der kommende Austritt Großbritanniens mahne, die Europäische Einigung und ihre Vorteile nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen.

Die Grüße der Landes Nordrhein-Westfalen zum Europatag überbrachte Franz-Josef Lersch-Mense, Chef der Staatskanzlei und Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien. Mit Blick auf die weitere Entwicklung der EU bezeichnete er die Bewegung „Pulse of Europe“ mit ihrem klaren Bürger-Bekenntnis zu Europa als besonders wertvoll und Zeichen der Hoffnung. Denn auch in Zukunft dürften Populisten keine Chance haben, die Europäische Einigung zu gefährden. Das Land Nordrhein-Westfalen stärke daher zum Beispiel mit dem Siegel „Europaaktive Kommune“ auch besonders engagierte Europaarbeit wie im Rhein-Kreis Neuss oder auch die Europaschulen im Land, von denen es schon über 200 gibt.

In einer Runde von Experten-Vorträgen lautete das Thema von Mirja Hannele Ahokas, stellvertretende Leiterin der Regionalen Vertretung der Europäischen Kommission in Bonn, „60 Jahre Römische Verträge – fünf Entwürfe für die Zukunft Europas?“, während Walter Leitermann, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen Sektion des Rates der Gemeinden und Regionen Europas, sich mit einer „lokalen Betrachtung der europäischen Einigungsgeschichte” dem „Europa der Kommunen” widmete.

Den Aspekt „Europa – Krise als Chance” erörterte Karl-Heinz Florenz, seit 1989 Europaabgeordneter für die Region Niederrhein. Er warb um Verständnis für die nicht einfache Entscheidungsfindung innerhalb von 28 EU-Mitgliedstaaten. Für ihn stelle die Stabilisierung der Eurozone die größte Herausforderung dar, weitere große Aufgaben seien die Migrations-, Flüchtlings- und Außenpolitik.

Quelle: Rhein-Kreis Neuss

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